Notebooks und Tablets an Schulen
Digitale Werkzeuge sind aus dem modernen Unterricht nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen Schülerinnen und Schülern, online zu lernen, zu recherchieren, zu kommunizieren und kreative Projekte zu gestalten. Doch wie können Schulen die passenden Geräte für ihre Bedürfnisse beschaffen? Welche Kriterien sind wichtig? Und welche Fördermöglichkeiten gibt es?
18.07.2024
Selbst in der Bildung hat die Digitalisierung einen tiefgreifenden Wandel eingeleitet. Notebooks und Tablets sind nicht mehr nur optionale Werkzeuge, sondern wesentliche Bestandteile moderner Lernumgebungen. Sie ermöglichen Schülern nicht nur den Zugang zu Informationen, sondern fördern auch interaktive Lernformen und kreative Projekte.
Doch die Auswahl und Beschaffung dieser Geräte für Schulen erfordert sorgfältige Planung und Berücksichtigung vieler Aspekte, angefangen bei pädagogischen Bedürfnissen bis hin zu technischen Anforderungen.
Dieser Blogbeitrag bietet einen umfassenden Überblick über alles Wichtige, das Schulen bei der Einführung von Notebooks und Tablets beachten sollten.
Am Anfang steht das Konzept
Bevor man sich in die Beschaffung stürzt, sollte an erster Stelle stets das ICT-Konzept stehen. Die Schule muss pädagogische und betriebliche Überlegungen treffen, wie die Informations- und Kommunikationstechnologien in der Schule eingesetzt werden. Die Anforderungen an die Geräte sowie die Quantitäten sollen dem pädagogisch begründeten Bedarf der Schule entsprechen.
Das ICT-Konzept definiert somit den Einsatz der Informatik an der Schule für die nächsten Jahre. Es dient als Entscheidungsgrundlage zur Einführung bzw. Erneuerung von ICT und zur Planung bzw. Vorbereitung der infrastrukturellen Umsetzungsmassnahmen.
Folgende Fragestellungen hinsichtlich der Geräte sollten durch das ICT-Konzept geklärt sein:
In welcher Stufe werden persönliche, Klassen- oder Pool-Geräte verwendet?
Wie viele Geräte und Typen werden pro Klasse eingesetzt?
Welche Lernprogramme werden auf welchen Geräten eingesetzt?
Ab welchen Pensen erhalten Lehrpersonen ein Gerät?
Wie sieht die geplante Nutzungsdauer der Geräte aus?
Wie sieht der Arbeitsplatz der Lernperson aus?
Wie werden die Geräte im Klassenzimmer aufbewahrt und verwendet?
Wird «Bring Your Own Device» (Benutzende nutzen ihr privates Gerät) ermöglicht?
Sind Tablets besser als Notebooks?
Die Tendenz aus den Projekten zeigt, dass immer mehr Tablets erfolgreich im Schulalltag eingesetzt werden. Die Tablets sind Dank der intuitiven Bedienung und einfachen Lern-Apps im Kindergarten bis zur 4. Klasse sehr beliebt. Ab der 5. Klasse bis zur 9. Klasse sind weiterhin die Notebooks die meistgenutzten Geräte im Schulalltag.
Es gibt aber keine eindeutige Antwort auf die Frage, was besser in der Schule ist - Tablets oder Notebooks. Beide Geräte haben Vor- und Nachteile, die je nach den Anforderungen und Präferenzen der Schülerinnen und Schüler, der Lehrpersonen und der Schule variieren können. Hier sind einige Punkte, die bei der Entscheidung helfen können:
Tablets | Notebooks | |
Vorteile: | Leichter, kompakter | Leistungsfähiger |
Längere Akkulaufzeit | Flexibler und vielseitiger (breitere Programm-Palette | |
Gute Eignung für mobilen Einsatz im Klassenzimmer oder zu Hause | Grösserer Bildschirm / vollwertige Tastatur | |
Intuitive Bedienung mit Touchscreen oder Stift (vorteilhaft für Lernaktivitäten wie Zeichnen, Schreiben oder Spielen) | Mehr Anschlüsse / Speicherplatz und Funktionen | |
Günstigerer Anschaffungspreis | Bessere Eignung für die Erstellung und Bearbeitung von Texten, Präsentationen oder Tabellen | |
Nachteile: | Geringe Leistung | Schwerer, sperriger |
Kleinerer Bildschirm | Kürzere Akkulaufzeit | |
Weniger Anschlüsse | Weniger portabel, Steckdosen in der Nähe erforderlich | |
Schlechtere Eignung für anspruchsvolle Anwendungen wie Programmieren, Tabellenkalkulation oder Videobearbeitung | Höhere Anfälligkeit für Viren, Malware oder Hardware-Probleme | |
Oft abhängig von einer Internetverbindung und einer Cloud-Lösung, um Daten zu speichern und zu teilen | Regelmässige Wartung und Aktualisierung erforderlich | |
Allenfalls zusätzliche Kosten für Zubehör wie Tastaturen, Mäuse oder Stifte | Höherer Anschaffungspreis |
Letztendlich hängt die Wahl zwischen einem Tablet oder einem Notebook für die Schule von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Folgende Fragen können für den Kaufentscheid hilfreich sein:
Wie oft und wie lange werde ich das Gerät benutzen?
Welche Art von Lernaktivitäten werde ich mit dem Gerät durchführen?
Welche Programme oder Apps werde ich dafür brauchen?
Wie wichtig sind mir die Mobilität, die Leistung und die Bildschirmgrösse?
Wie viel Geld kann ich dafür ausgeben?
Sobald das Konzept steht, müssen die Anforderungen an die Geräte definiert werden. Idealerweise prüft man mithilfe von Demogeräten, ob die angedachten Anforderungen stimmig sind. Anschliessend werden die am besten passenden Gerätemodelle definiert, welche dann als Vorlage und Referenzmodell für die weitere Beschaffung dienen.
Wie können Schulen Notebooks und Tablets beschaffen?
Die Beschaffung der Geräte ist eine komplexe Angelegenheit, die eine sorgfältige Planung und Abstimmung erfordert. Ist man dem öffentlichen Beschaffungsrecht unterstellt, so ist es wichtig, am Anfang die passende Verfahrensart auszuwählen und die Beschaffung gemäss dem geltenden Recht und Vorgaben durchzuführen. Normalerweise ist im Rahmen der öffentlichen Beschaffung eine Ausschreibung erforderlich. Diese enthält die notwendigen Dienstleistungen, Anforderungen und benötigten Mengen der zu beschaffenden Geräte. Des Weiteren werden klare Eignungs- und Zuschlagskriterien definiert. Die Schule sollte dann den Zuschlag an den Anbieter vergeben, der unter Anwendung der definierten Zuschlagskriterien das vorteilhafteste Angebot aufweist.
Hier noch ein Tipp: Bei einer grösseren Beschaffung von Windows Notebooks bietet das «Shape the Future-Programm» von Microsoft interessante Rabatte auf Notebooks.
Alternativ zu einer Ausschreibung kann man das Angebot der EDUBERN prüfen. Diese bietet den Schulen gute Konditionen beim Einkauf oder der Miete von Hardware (Desktop, Notebook, Convertible, Monitore) und Software-Lizenzen über kantonale Rahmenverträge an. Die Auswahl der Geräte ist aber begrenzt.
Was kommt nach der Beschaffung?
Die Beschaffung ist nur der erste Schritt im Lebenszyklus der Geräte. Daher gibt es einige wichtige Aspekte, die im Betrieb in einer grossen IT-Infrastruktur-Umgebung beachtet werden müssen.
Die Schule sollte die Nutzung und Wartung der Geräte regeln. Dazu sollte ein Konzept für die technische Betreuung der Geräte erstellt werden, dass die Verantwortlichkeiten, die Sicherheitsmassnahmen, die Aktualisierungen, die Reparaturen und die Entsorgung der Geräte umfasst. Die Geräte sollten regelmässig gewartet und aktualisiert werden und bei Problemen oder Störungen einen professionellen Support erhalten. Dabei ist vor allem auf die Software-Updates, die Hardware-Reinigung, die Fehlerbehebung und die Garantie zu achten. Jedes vorhandene Gerät sollte zudem einem internen oder externen Supporter zugewiesen sein. Auch empfiehlt es sich, geeignete Prozesse zu definieren und so zu gewährleisten, dass die Geräte so weit als möglich automatisiert und mit wenig Aufwand installiert und bereitgestellt werden können.